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Imagon war nicht mehr.
Imagon - Stern im Oxymoron-System - Inbegriff von Wohlstand, prosperierender Wirtschaft und pulsierendem Leben.
Ausgelöscht.
Bei seinem Start vom weit entfernten Raumhafen Synex ahnt Datenanalyst Marten C. nicht im Geringsten, was ihn erwarten würde. Statt zur Mission einer schlichten Geodatenaktualisierung findet er sich inmitten zweier sich erbittert bekriegender Restbevölkerungen auf einem zerstörten Planeten wieder.
Verblüfft soll er feststellen, dass, sofern die Chemie stimmte, zwei Personen die stabilste Verbindung im Universum darstellen konnten.
Und mussten.
Es würde für den Ausgang des Krieges entscheidend sein.

 

 

Leseprobe:

 

`Wir lagen am dicht mit Gras bewachsenen Hang und blickten entlang der scharfen Kante der nächstgelegenen Kontinentalplatte ins All. Die Sterne hingen wie feiner Mehlstaub am Firmament. Blinklichter eines Raumfrachters, vermutlich der Armitec-Reihe, flackerten in der Ferne.
„Einst ...“, begann Sela leise. „Einst war Imagon das erklärte Ziel aller Hoffnungsfrohen und Pioniere. Heute landet hier niemand mehr.“
Tatsächlich zogen seit Wochen Sternenkreuzer an uns vorbei.
Und obwohl von jedem Bordrechner aus leicht festzustellen war, dass sich auf diesem Planeten noch humanoides Leben befand, wurde Imagon seit der Katastrophe gemieden. Den ungezählten Funksprüchen der vorbeiziehenden Handelsschiffe nach zu urteilen, nannte man es nur noch den Friedhof. Selbst ein Sternenfrachter, der kurz zuvor noch einen Notruf abgesetzt hatte, drehte plötzlich ab.
„Entiss ist nicht weit! Ihr hättet nach Entiss fliehen können!“
Sela blickte in die Ferne.
Nomadenlaub löste sich im auffrischenden Wind von den Bäumen und wehte in flimmernden Schwärmen davon. Es würde sich bald auf neuem Geäst niederlassen.
„Die Zeit war zu knapp“, antwortete sie schließlich. „Und um die Wahrheit zu sagen: Wir wollten hier nicht weg!“
Tränen liefen ihr rot schimmernd übers Gesicht, weil ihr bewusst war, dass sie ihre Heimat verloren hatte. Obwohl sie ihr treu geblieben war.´

Ein Buch von Ferdinando Terelle.

Erschienen im R.G. Fischer-Verlag, 2016.

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© Ferdinando Terelle